Monat: Juni 2019

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Übung: Tippspiel

Gestern beim Training haben wir etwas neues ausprobiert, nämlich ein Match, bei dem man jede ankommende Scheibe tippen muss. Wir haben dabei Overhead-Würfe ausgeschlossen fürs erste, denn die Übung ging nicht darum, möglichst schwierige Burns zu tippen, sondern um eine Beschäftigung mit Timing und eine Kontrolle von Scheiben, die tippbar sind.

Insgesamt sehr empfehlenswert! Das Spiel wird etwas langsamer, Ansagen sind nicht nötig, sodass man viel Luft hat, sich auf beide Scheiben zu konzentrieren und mitzubekommen, was die andere Person da so macht.

Nebenbei übt man Tipps unter Realbedingungen, wo die Scheibe vielleicht nicht ganz so kommt wie gewünscht!

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Internationales DDC Meeting in Berlin

Am 28.+29.9. dieses Jahres gibt es das DDC Meeting in Berlin, ein Turnier mit explizit gewünschter und geplanter internationaler Teilnahme! Coole Aktion, wir brauchen in Deutschland genau solche Events, und natürlich ist Berlin ein topper Standort!

Anlässlich des Turniers habe ich mit Greg Marter, dem Hauptorganisator, kurz gesprochen:

Wow, ein internationales Turnier in Deutschland, das gab es lange nicht mehr! Was hat dich dazu gebracht, das auf die Beine stellen zu wollen?
Na ja, ich veranstalte gerne Frisbee Events, Eigentlich schon seit dem Ich die Hamburg Open 1993 veranstaltet habe. Ein internationales DDC Event ist gar nicht so kompliziert und umfangreich wie man es sich vorstellen mag. Es bin auch nicht alleine, das wäre schwierig aber mit unser fantastischen Berliner Crew (u.a. Marc, Woo, Utz, Anton) die allesamt mit am Start sind ist das kein großer Aufwand. Geplant ist 8 Felder (inkl. Trainingsfelder) aufzubauen, ein Sportgelände mit Duschen und Umkleiden zur Verfügung zu stellen, Catering und die Fette, Fette Party natürlich. Das Ziel war ursprünglich eine EM zu veranstalten, leider ist die EFDF aber zur Zeit im Umbruch und es gab keine Aussage von Verbandseite. Ich denke ab 2020 wird es wider eine DDC EM geben vielleicht bewerben wir uns wieder. Die EM 1994 in Oldenburg war übrigens mein erstes DDC Turnier an dem ich teilgenommen habe. Damals waren die Teams aus Norwegen und Schweden auch schon Weltklasse. Ich hoffe wir können das Niveau noch steigern.

Weißt du schon, wer so kommt, insbesondere international?

Da ich mit den Schweden seit Jahren sprechen, insbesondere weil wir überlegt hatten die Overall WM zu veranstalten denke ich mal das 2-3 Top Teams aus dem Land der Elche kommen. Sicher auch Finnen, Holländer und Teams aus Belgien.

Welches Format wird gespielt? Feste Teams? Wechselnde Teams (Queen/ King of the Court)?

Feste Teams, zum Aufwärmen Freitag evtl. KOTC und als Jam nach dem Finale evtl. noch ein KOTC

In der Anmeldung ist von einem Player Pack die Rede… verrätst du was zum Inhalt?

… Überraschung!

Berlin ist eines der Zentren für DDC in Deutschland. Wo siehst du die deutsche DDC-Szene im Moment, und was ist dir wichtig für die nächsten 5 Jahre?

Ich hoffe das sich mehr Crews zusammen tun, kleine Meetings und DDC Jams würden der Szene gut tun. Ich hoffe, dass wir in 5 Jahren 35 Teams in Deutschland haben, die regelmäßig spielen. Ich bin schon froh das wir so eine coole Crew hier in Berlin haben und hoffe das wir weiter viele begeistern können!

Danke, Greg, für das Interview! Alle Infos zur Anmeldung findet ihr auf der Berliner Turnier-Seite.

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Systemspiel (Update)

Schon 2017 habe ich über das Schweizer System geschrieben, bzw. eine Variante davon: Wir würfeln nämlich nicht nur gleich starke Teams in Matches gegeneinander, wir würfeln auch noch ungefähr gleich starke Partner in diese Teams!

Wir haben das jetzt ein bisschen aus der Not verfeinert, weil bei den Overall-Turnieren in Köln und Bielefeld flotte Formate gefragt waren, die mehreres leisten müssen:

  • Spaß für Neulinge und Fortgeschrittene
  • Schnelle Klärung der Platzierung
  • Einfache Handhabung

Mittlerweile denke ich, dass wir für 8 bis 19 Spieler damit ein Format haben, das einem klassischen Queen/ King of the Court insofern überlegen ist, dass es echt flott zu sinnvollen Begegnungen und einer aussagekräftigen Rangliste führt. Mit mehr Zeit kann man natürlich trotzdem super ein Quing of the Court spielen!

Bielefelder Systemspiel

Ich claime dieses Format jetzt einfach mal als Bielefelder Systemspiel, wir haben da so lange dran rumgeschraubt, ich finde das dürfen wir jetzt.

Um das Format zu begreifen, muss man sich klarmachen, dass zwei Sachen gleichzeitig gefragt sind: (1) Gute Begegnungen, (2) klare Rangliste.

Wir spielen mit 2 Courts bei 8-11 Leuten, 3 Courts bei 12-15 Leuten, 4 Courts bei 16-19 Leuten. Diese Courts sind hierarchisch: Die besten Spielenden spielen auf dem „höchsten“ Court. Folglich wird am besten schon für die erste Runde ge-seedet, also gemäß der Weltrangliste sortiert.

Man trägt dann die Leute gemäß dieser Rangliste in die Liste ein. So spielt dann Nummer 1 mit Nummer 4 gegen Nummer 2 und Nummer 3.

Spiel läuft ganz normal bis 15 Punkte, am Ende wird das Ergebnis eingetragen. Nun gibt es Punkte:

  • 5 Punkte für einen Sieg (schreibt man ins Feld S)
  • +1 Bonuspunkt, wenn man mit 4 oder mehr Punkten gewinnt (Feld B)
  • -1 Maluspunkt, wenn man mit 6 oder mehr Punkten verliert (Feld B)

Diese Bonus/Malus-Punkte sind wichtig, um das Feld klarer zu sortieren. Daraus ergeben sich Punkte, die in der nächsten Runde Grundlage für die Sortierung sind. Man überträgt dann die Spielenden auf die nächste Seite, und zwar von oben nach unten nach den Punkten (bei Gleichstand: von oben nach unten von der Liste).

In diesem Fall wäre die Rangfolge für die nächste Seite also:

  1. Person 6 (6 Punkte)
  2. Person 7 (6 Punkte)
  3. Person 1 (5 Punkte)
  4. Person 4 (5 Punkte)
  5. Person 2 (0)
  6. Person 3 (0)
  7. Person 5 (0)
  8. Person 8 (0)

Dies wird sofort auf dem leeren Zettel vermerkt, zusammen mit dem Punktestand – der zählt nämlich ab jetzt mit und kommt in das Feld „V“ (vorhergehende Runde).

Wie ihr seht, spielen im Verlauf bunt gemischte Leute von ähnlicher Stärke zusammen. Durch die Art des Aufschreibens werden Teams nach jeder Runde auf jeden Fall aufgeknackt, dadurch gibt es zumindest die Chance, dass man oft mit verschiedenen Leuten spielt. Es ist dennoch nicht ausgeschlossen, dass Paarungen sich wiederholen – dies ist hier weniger im Fokus als zB beim Quing of the Court, wo sich wirklich alle einmal treffen sollen. Stattdessen geht es hier um interessante Begegnungen und schnelle Sortierung des Feldes!

Wer 4 Spiele gewinnt, hat mindestens 20 Punkte, wenn man jedes Mal sogar hoch gewinnt, hat man 24 Punkte!

Ihr findet dieses Dokument bei den Spielplänen!

Übrigens: Falls die Spielerzahl nicht genau auf die Felder passt, warten Leute – und bekommen dafür 2 Punkte! Es gibt zwei Möglichkeiten, wie man damit umgeht:
Entweder man legt von vornherein fest, dass man so viele Runden spielt, dass alle Leute gleich oft draußen waren (bei 10 Leuten z.B. warten immer 2 draußen, nach 5 Runden hat jeder mal gewartet – dann kann man sich die Punkte für’s Warten sogar sparen). Falls das nicht aufgeht (zB bei 11 oder 13 Leuten), gilt die Regel: Man muss auf keinen Fall 2x warten, sondern kommt dann gemäß der Punkte ins Spiel und die Person mit den zweitwenigsten Punkten wartet stattdessen!

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DDC und Overall

Interessante Entwicklung: die Bielefelder DDC-Abteilung beim TuS Ost überlegt gerade, eine Overall-Abteilung zu werden, und tatsächlich haben wir gestern beim Training auch Self Caught Flight und ein bisschen Freestyle geübt. Montag wollen wir discgolfen gehen. Eine Spielerin von Münster Nullacht (Ultimate, DDC) hat sich nach dem Bielefelder Overall-Turnier direkt eine Freestyle-Scheibe zugelegt.

Dies ist natürlich vor allem eine Erfolgsgeschichte von Overall: Der Sieger des Turniers, Oliver Schacht, ist mit großem Bock auf DDC nach Hause gefahren, insofern kann man einfach festhalten, dass Overall als Konzept aufgeht: Leute lernen neue Sachen kennen und die machen Spaß, egal in welche Richtung!

Trotzdem frage ich mich an dieser Stelle und als DDC-Beauftragter, ob das was für DDC bedeutet. Overall gehört für mich – neben der Tatsache, dass es per se cool ist – durchaus zu einer Strategie, dass mehr Leute DDC kennenlernen. Wenn dann natürlich die DDCler anfangen, auch andere Sachen zu spielen, spielen sie dann weniger DDC? Schwächt Overall DDC?

Insgesamt denke ich: Nein. DDC erfordert so viele Fähigkeiten, damit es Spaß macht (Kommunikation, Präzision, Strategie, viele Würfe, gute Catches, Sprinttempo, Aufmerksamkeit), dass Overall ein perfekter Match ist. In Bielefeld ist die Stimmung gerade so, dass wir Bock auf diese Flexibilität haben: oh, wir sind 4, lasst uns DDC zocken. Oh, wir sind 6… dann spielen 2 Leute eben noch SCF oder Freestyle. Zu dritt kann man perfekt golfen oder Accuracy spielen. Und zum Aufwärmen ein kleiner Discathon ist auch immer gut!

Lustigerweise gibt es bei der Meldung an die Frisbeesportverbände gar nicht die Möglichkeit, „Overall“ anzukreuzen, insofern bleiben wir auf der Ebene vermutlich eine DDC-Abteilung, vielleicht kreuzen wir dann auch noch Discgolf an. Alles in allem jedenfalls eine interessante Entwicklung! Bin gespannt wie das noch wird, wenn es weitere Overall-Turniere gibt, was unter Umständen noch dieses Jahr passieren könnte!

Eine Sache, die ich am Overall so schätze, ist ja genau, dass verschiedene Leute aus unterschiedlichen Ecken miteinander spielen. Wenn das sogar auf organisatorischer Ebene passiert in Form von Overall-Abteilungen fände ich das sehr hübsch.

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DDC is even more fun than freestyle

Frisbee-Legende John Kirkland, von dem hier auch schonmal die Rede war, war im Podcast „Shooting the Frisbreeze“ als Interviewpartner (Danke JB für den Hinweis!). Der Podcast mit Jake und Randy, ihrerseits ziemliche Größen im Freestyle, geht üblicherweise um Freestyle, und weil John nach meiner Kenntnis einige Moves im Freestyle quasi erfunden hat, ist er ein guter Gesprächspartner! Allerdings spielt er mittlerweile eher nur noch Discgolf, weil er da mit über 60 immer noch ne Chance hat, vorne zu landen.

Außerdem bricht er eine ziemliche Lanze für DDC, was mir natürlich außerordentlich zusagt, und ich könnte nicht zuer stimmen!

As you know, [DDC is] rather competitive at the top end. It may not be very wide, but it’s deep. You know, Conrad [Damon], Harvey [Brandt], there’s some guys! […]
And also, I’m just telling you guys: I know you know DDC, I know you appreciate DDC. DDC is even more fun than freestyle, believe it or not. Because it’s got all the stuff that Freestyle [has], all the cuffs and reading the disc and catching and weird contortions and being-here-now kind of thing, but it’s also about power and throwing and decision making and tipping, I’m just telling you, if you ever get bored at all with Freestyle, get a DDC pod going, cause it is more fun than you think.

John Kirkland in http://frisbeeguru.com/episode-93-john-kirkland-on-the-samurai-warrior/

Zu deutsch:

Wie ihr wisst, wird [DDC] ziemlich wettbewerbsorientiert an der Spitze. Es mag nicht breit seni, aber es ist tief. Ihr wisst schon, Conrad [Damon], Harvey [Brandt], es gibt da Leute! […]
Also, ich sag das euch beiden, ich weiß ihr kennt DDC, ich weiß ihr schätzt DDC: DDC macht sogar mehr Spaß als Freestyle, ob ihr’s glaubt oder nicht. Denn es hat all das Zeug vom Freestyle, all die Cuffs, und die Scheiben lesen, und fangen und sich wild nach der Scheibe strecken und im hier und jetzt sein, aber es geht auch um Kraft und Würfe und Entscheidungen treffen und Tippen, ich sage euch, wenn ihr jemals irgendwie weniger Bock auf Freestyle habt, startet eine DDC-Gruppe, denn es macht mehr Spaß als ihr denkt.

Diese Auffassung deckt sich mit einer Beobachtung, die ich beim Kobi hatte: Ich war nämlich ganz happy, dass wir da mit DDC geendet haben, weil vorher schon so viele Anteile vertreten waren, die man dann gut brauchen konnte: Die Präzision vom Accuracy, die Platzierung beim Discgolf, der Umgang mit der Scheibe vom Freestyle, die Ausdauer vom Discathon, das Fangen beim Self Caught Flight…

Im Verlauf des Interviews sprechen die drei dann auch noch darüber, dass man halt erst ein bisschen besser werden muss, damit DDC Spaß macht (genau wie beim Freestyle), und auch das ist natürlich richtig! Jedenfalls ein feines Zitat, ich freue mich immer wenn John nette Sachen über DDC sagt, und diesmal in einem Podcast mit ziemlicher Reichweite!