Monat: Mai 2019

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DDC beim Kobi 2019

Wie ihr vielleicht wisst, bin ich ursprünglich nur zur Overall Meisterschaft in Basingstoke gefahren, weil ich neugierig war, gegen richtig gute Leute DDC zu spielen – insofern hat DDC für mich beim Overall immer eine besondere Rolle, auch wenn ich mittlerweile das gesamte Format super finde!

Das KOBI (Kompakt-Overall Bielefeld) ist vergangenes Wochenende gelaufen, und natürlich wurde auch DDC gespielt! Hier ein paar Eindrücke, die Alexander Knoch für uns festgehalten hat (mit Ausnahme des Selfies in der Mitte)!

Der Umfang des Turniers war natürlich klein, nur 5 Runden (ist halt ein Kompakt-Overall, da soll nichts über 2,5 Stunden dauern), aber durch ein geschicktes System, bei dem in jeder Runde neu geschaut wird, dass gleich starke Paarungen entstehen, kommen durchaus aussagekräftige Ergebnisse raus! Man hatte Punkte für Siege gesammelt, und beim Gleichstand entschied die Höhe der Siege bzw. Niederlagen!

1. Mark Püttmann
2. Jan Müller
3. Malte Berghäll / Nils Drescher / Samuel Müller
6. Martin Höser / Martje Sumowski
8. Oliver Schacht
9. Hanno Georgi
10. Klaus Sumowski

Mit diesem Turnier sind wieder mal 2 neue Menschen auf die Weltrangliste gekommen, nämlich Samuel und Oliver. Außerdem ist mit diesem Turnier Malte Berghäll in die internationalen Top 100 gekommen (Platz 98), Nils Drescher (102) und Mark Püttmann (110) sind sehr kurz davor!

Die Gesamtergebnisse des Kompakt-Overalls finden sich hier:
http://overallfrisbee.de/kobi-2019/

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German Open??

Als ich vor kurzem versucht habe, die Berechnung der Weltrangliste nachzuvollziehen, bin ich in eben jener Weltrangliste über ein Turnier gestolpert, das sich German Open nannte! Hammer! Von 1995 bis 2000 gab es in Tuttlingen die German Open, ich habe kurzerhand die Spieler*innen von damals gleich in die Liste der deutschen Spieler*innen aufgenommen, dadurch sind jetzt etwa drei Dutzend mehr Leute für Deutschland gelistet.

Irgendwie Quatsch, weil die nun wirklich nicht mehr aktiv sind, aber irgendwie mag ich denen auch Respekt und Anerkennung zollen, die haben ja allesamt die letzte Welle angetrieben! Und da die Weltrangliste nunmal eine ewige Liste ist, und Leute niemals vergessen werden, gehören sie dazu.

Erstaunlicherweise sind die Punkte von damals ja auch immer noch was wert, und in der Summe sind einige alte Größen immer noch beachtlich weit vorn! Karl Storz beispielsweise ist in Deutschland immer noch auf Platz 7, der hat bis 2002 richtig viel gerissen. Karl, wo biste?

Ebenso Chris Voigt, immer noch Platz 8! Und good old Hartmut „Hartl“ Wahrmann ist durch seine Overall-Platzierungen auch noch dabei, immerhin auf Platz 34. Leute, wird Zeit, dass ihr nochmal kommt, zum Beispiel zum Discival!

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Die Calls beim DDC

Fair Play ist wichtig, und gerade bei den Frisbeesportarten, wo es keine Schiris gibt, sollten alle Beteiligten wissen, was eigentlich „call“-bar ist. Ich selber bin auf Turnieren immer unsicher, und mit diesem Artikel hört das hoffentlich auf!

Einige Spielsituationen brauchen keinen Call, denn sie führen sofort zu einem Punkt:

  • Werfen aus dem Aus
  • Ein Team berührt eine Scheibe, die es selbst geworfen hat

Andere Situationen führen sofort zu einer Wiederholung:

  • Wenn das Spiel von außen gestört wird (Passanten, Hunde, …)
  • Nach gefährlichem Spiel, also wenn man beim Spielen der einen Scheibe von der anderen überm Knie getroffen wird.

Eigentlich geht es aber in diesem Artikel um die Calls, also die Spielsituationen, wo ein Team sich beschwert, dass nicht fair gespielt wurde! Dies ist besonders relevant, weil ab dem dritten Call Punkte vergeben werden!

Travelling

Sobald man fängt, etabliert man damit die eigene Position, nämlich einen Kreis mit 1m Durchmesser unter der eigenen Hüfte zum Zeitpunkt des Catches. Fängt man im Sprung, zählt der Ort, wo man landet. Trägt einen der Schwung nach dem Catch noch weiter, gilt folgendes: Bewegung nach vorne muss wieder rückgängig gemacht werden. Bewegung zur Seite ist bis zu drei Bodenkontakten okay.

Wenn man von außerhalb dieser Position wirft, kann das gegnerische Team „Travelling“ oder auch „Schrittfehler“ rufen.

Zeitspiel

Wenn beide Scheiben im Lauf des Spiels von beiden Teams gehalten werden, spricht man von einem Patt: das Team mit Initiative (das zuletzt einen Punkt gemacht hat), muss dieses Patt auflösen, und zwar jnnerhalb von 4 Sekunden. Tut es das nicht, darf „Stalling“ oder „Zeitspiel“ angesagt werden.

Winkel

Scheiben dürfen laut Regeln maximal in einem Winkel von 30° auf dem Boden aufkommen. Der Winkel-Call muss gemacht werden, bevor die Scheibe landet (was manchmal zu Unklarheiten führt, weil sie sich gerade bei Overhead-Würfen auf den letzten Metern noch dreht). Es genügt, wenn man glaubt, dass die Scheibe winklig wird.

(Und weil es so schön ist, hier die Ausnahme: flache Roller sind niemals winklig, denn Scheiben, die nach vorne rollen und unterhalb von 2,5m ins Feld kommen, sind von der Winkel-Regel ausgenommen)

Linienfehler

Aufgepasst, das hier ist ein Grenzfall! Wenn ich irgendwie das Aus berühre beim Wurf, ist das sofort ein Punkt – ein Linienfehler besteht stattdessen dann, wenn ich die Linie berühre! Klingt kleinlich, aber offiziell sind die Linien aus, da habe ich nichts verloren.


Bei all diesen Calls muss kurz geklärt werden, ob das Team, dem der Call gemacht wurde, akzeptiert (entweder nachdem Punkte gemacht wurden oder bei einem Patt). Falls nein, geht das Spiel normal weiter. Falls ja, darf das callende Team entscheiden, was passiert:

  • Entweder es werden die Punkte vergeben, wie sie passiert sind,
  • oder der Call wird als Regelverstoß vermerkt und der Wechsel wird wiederholt.

Sobald der dritte Regelverstoß durch ein Team begangen wurde, bekommt das callende Team einen Punkt!

Das wird auf Turnieren in Deutschland fast nie gemacht, aber tatsächlich ist das in meinen Augen nicht unwichtig, damit Fairplay sichergestellt ist. Andernfalls gewinnen im Zweifelsfall Teams, die sehr winklig werfen, die nach jedem Catch ein bisschen zu weit nach vorn gehen. Unter Umständen können das durchaus einige Punkte werden, wenn man beim dritten und allen folgenden Calls einen Punkt bekommt.

Natürlich dienen diese Regeln im Grunde vor allem dazu, das korrekte Spiel zu definieren und sollen eben nicht zu Punkten führen, sondern zur Vermeidung dieser Situationen.

Insofern hoffe ich auf faires Spiel und wünsche euch noch eine schöne Saison!

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Die Weltrangliste

Weil ich immer so dafür Werbung mache, dass Turnier-Resultate in die Weltrangliste gemeldet werden, dachte ich, ich könnte die wenigstens mal vernünftig erklären, damit ihr wisst, worauf ihr euch einlasst!

Conrad Damon betreut die offizielle Liste in Form einer großen Datenbank, und weil er Programmierer ist, sieht das Ding relativ langweilig aus und ist dabei aber ziemlich komplex! Ich binde auf dieser Seite die Liste teilweise ein, insbesondere ziehe ich die Daten aller Spieler*innen aus Deutschland da raus und zeige die separat an.

1. Basispunkte

Je nach Größe des Turniers werden verschieden viele Punkte vergeben:

  • A-Turnier (50 Punkte): Lokales/ spontanes Turnier
  • B-Turnier (125 Punkte): Regionales Turnier
  • C-Turnier (200 Punkte): Landesmeisterschaft
  • D-Turnier (250 Punkte): WFDF-Meisterschaft oder nationale Meisterschaft

Die Turniere, die wir hier in Deutschland organisieren, sind üblicherweise B-Turniere!

Je nach Platzierung gehen die Punkte dann runter nach der relativ komplizierten Formel:

(Update 2021: ich habe mittlerweile verstanden, dass diese Formel erst ab dem 2. Platz gilt, denn der/die Erste bekommt 125 Punkte, und der/die Zweite dann 125 x (1 / 1,1¹). Also müsste es eigentlich 1,1 hoch Platz-1 sein!)
Das heißt also bspw. für den dritten Platz nach dem ersten (also den Vierten!):

Hier die Punkte nach Plätzen bei den verschiedenen Turnieren:

A-TurnierB-TurnierC-TurnierD-Turnier
150125200250
245,5113,6181,8227,3
341,3103,3165,3206,6
437,693,9150,3187,8
534,285,4136,6170,8
631,077,6124,2155,5
728,270,6112,9141,1
825,764,1102,6128,3
923,358,393,3116,6
1021,253,084,8106,0
1119,348,277,196,4
1217,543,870,187,6

Wie ihr seht, ist der Unterschied zwischen den oberen Plätzen durch diese Berechnung größer als weiter unten – das ist Absicht und bildet ab, dass es eine größere Leistung ist, erster statt zweiter zu werden im Vergleich zu neunter statt zehnter!

2. Bonuspunkte

Als weiteren Schritt gibt es auch noch Bonuspunkte, wenn man hochrangige Spieler*innen hinter sich lässt! Je höher die Leute auf der Weltrangliste sind, die ihr im Turnier schlagt, umso mehr Bonuspunkte gibt es.

Das hat den interessanten Effekt, dass es ein bisschen mehr Konkurrenz gibt, sobald man ein bisschen weiter oben ist!

3. Wertverlust über die Zeit

Als wäre das nicht alles schon kompliziert genug, verlieren die Turniere mit der Zeit an Wert, und zwar genauso mit der Basis 1,1 hoch Jahre! Das heißt, wenn ich vor 3 Jahren Erster war bei einem Turnier (125 Punkte) sind die nur noch 103,31 Punkte wert, also genau als hätte ich dieses Jahr einen dritten Platz gemacht: pro Jahr verliert man also einen Platz (zum Glück geht’s allen anderen genau so).

4. Die zehn besten Turniere

Zu guter Letzt: von allen Turnieren zählen nur die 10 mit den meisten Punkten, nachdem das alles berechnet wurde! Eine Weltmeisterschaft von vor 5 Jahren ist also vielleicht immer noch mehr wert als viele kleine Turniere in jüngerer Zeit, weil die Basispunkte so hoch waren.

Ich hoffe, damit ist das ganze Ding etwas besser erklärt! 🙂 Die Erläuterungen hier basieren auf der Beschreibung auf Conrads Website, und ich habe das nachgerechnet und glaube, ich habe alles richtig verstanden!


Für die Situation in Deutschland heißt das vor allem, dass wir zusehen sollten, möglichst schnell für alle Aktiven zehn Turniere zusammenzukriegen, damit unsere Ergebnisse vergleichbar sind. Ich bin beispielsweise nur deshalb momentan oben unter den deutschen Spieler*innen, weil ich seit 2017 immerhin 6 gewertete Turniere gespielt habe, darunter die Weltmeisterschaft in Basingstoke, wo selbst mein 14. Platz im DDC immer noch so viel wert war wie ein 6. Platz beim Discival… Malte, momentan Nr. 2 in Deutschland, hat nur 4 Turniere gespielt, da ist es kein Wunder, dass ich vor ihm bin… Vergleichbar wird das alles erst, wenn alle 10 Turniere gespielt haben.

Außerdem heißt es für uns, dass sich Turniere im Moment unfassbar lohnen, weil die Anzahl der Teilnehmenden niedrig ist. Selbst wenn man ganz hinten landet, ist das halt ein 6. oder 7. Platz und damit 70 Punkte wert! Wenn ich das 10x mache habe ich 700 Punkte und bin damit auf Platz 60 der Weltrangliste!!

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Saisonauftakt in Berlin

Am vergangenen Wochenende (4.+5.5.) lief das DDC-Auftaktturnier in Berlin! Ein schönes Turnier mit wenig Aufwand auf die Beine gestellt, richtig gut und nachahmenswert! Schöner Platz, genug Courts, und Wasser und ein paar Snacks für alle. Im Vorfeld war es ein wenig still geworden um das Turnier, da könnte man nächstes Jahr vielleicht etwas mehr machen und ein, zwei Mails mehr verschicken. 🙂

Angetreten waren 2 Teams aus Berlin, 3 aus Münster und 1 aus Bielefeld, und entgegen des verhalten ausgefallenen Wetterberichts war es die meiste Zeit super sonnig!

Am Samstag haben wir in festen Teams 5 Runden gemacht, sodass jede Begegnung ausgespielt wurde. Dabei ergab sich am Ende folgende Platzierung:

  1. Greg & Utz (B)
  2. Woo & Anton (B)
  3. Nils & Jan (BI)
  4. Meek & Martje (MS)
  5. Sumo & Hanno (MS)
  6. Anette & Freddy (MS)

Am Sonntag folgte dann noch ein Quing of the Court, also ein Einzelevent, bei dem mit wechselnden Partnern gespielt wird. Aufgrund leichter Veränderungen in der Anwesenheit waren wir insgesamt 11 Personen, die am Ende in folgender Reihenfolge abgeschnitten haben:

  1. Utz (B)
  2. Martje (MS)
  3. Hanno (MS)
  4. Sumo (MS)
  5. Jan (BI)
  6. Greg / Woo (Springer) (B)
  7. Meek (MS)
  8. Anette (MS)
  9. Nils (BI)
  10. Freddy (MS)

Noch eine persönliche Anmerkung: mein Teampartner Nils und ich haben uns am ersten Tag zuerst sehr schwer getan mit dem Team von Woo und Anton: beide konnten harte, schnelle Würfe liefern, und zwar genau dorthin, wo man sie nicht haben will: in die Lücken oder auf die Person, die gerade geworfen hat. In Bielefeld sind wir das nicht gewohnt, da fliegen die Scheiben Bögen, und in der eigentlichen Begegnung haben wir deutlich verloren. Interessanterweise mussten wir nach den Spielen noch ein Stechen ausspielen, da wir gleich viele Siege hatten, es ging um Platz 2 und 3. In diesem Spiel haben Nils und ich mehr ausprobiert, um die Spielweise zu knacken, und das Spiel wurde tatsächlich noch richtig spannend! Den ersten Satz haben wir hoch verloren, den zweiten aber ordentlich gewonnen! Es war eine Mischung aus der Taktik, das Spiel der Gegner zu stören, indem wir verhindern, dass unsere Scheiben vorn zu fangen waren, und gleichzeitig mussten wir uns auch im schnellen Spiel behaupten: auch mal hammern, nicht nur auf Double spielen sondern Fehler provozieren durch Druck auf einen einzelnen Spieler. Der letzte Satz ging denkbar spannend mit einem 16:14 aus – gegen uns, aber insgesamt war das eine tolle Erfahrung, genugtuend und sehr lehrreich!