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Deutsche Meisterschaft 2025

Am vergangenen Wochenende fand in Bielefeld die erste Deutsche Meisterschaft im DDC-Frisbee seit 1993 statt! Ein sehr besonderer Moment in der Geschichte unseres Sports, und der Beginn einer neuen, intensiven Zeit: Die DDC-Abteilung hat entschieden, dass von nun an regelmäßig eine Deutsche Meisterschaft stattfindet: jedes Jahr wird eine Stadt ausgewählt, in der sie ausgetragen wird.

Dieses Jahr war das Bielefelder Discival der gewählte Ort. 11 Teams sind angetreten um die deutschen Meister:innen zu finden. Bevor ich die Ergebnisse verrate, mag ich noch kurz den Kontext ausmalen:

Die Art und Weise, wie wir Turniere gestalten und in welchem Geist die Spiele ablaufen, ist das Produkt einerseits unserer Geschichte im DDC, denn wir gestalten schon seit 13 Jahren Turniere, bei denen wir etabliert haben, wie man miteinander umgeht, wie neue Spielende empfangen werden und wie man sich auf dem Feld verhält. Darüberhinaus stehen auch wir in der Geschichte des Spirit of the Game, der im Frisbeesport einfach einmalig ist. Und genauso habe ich das Turnier auch erlebt: Auch bei der Intensität einer Deutschen Meisterschaft waren alle Spiele fair, der Ton blieb freundlich auch bei Diskussionen um Doubles oder Winkel-Calls, und das finde ich großartig.

In der ARD-Mediathek gibt es momentan eine sehr sehenswerte Dokuserie über Schiedsrichter im Fußball, und ein Takeaway für mich war ganz klar, dass ich unendlich froh bin dass bei uns niemand „Ey Ey Ey, weg jetzt!“ schreien muss, um eine Entscheidung durchzusetzen. Völlig verrückt wie normal das im Fußball (und anderen Sportarten) ist, dass strittige Situationen lautstark und mit viel Wut zu klären versucht werden. Ich bin sehr dankbar, wie wir das machen, und das ist ein genau so großer Erfolg unseres Sports wie das Erreichen von jährlich stattfindenden Meisterschaften.

Nun aber die versprochenen Ergebnisse: Die neuen deutschen Meister sind erwartungsgemäß, aber doch nach einigen knappen Spielen:

Malte Berghäll (TuS Ost Bielefeld, links im Bild) und Marc Pestotnik (Pfeffersport Berlin)!

Hier die kompletten Ergebnisse:

  1. Malte Berghäll & Marc Pestotnik
  2. Ingo Heidenfelder & Mark Püttmann
  3. Utz Spaeth & Lars Senska
  4. Udo Kern & Jan Müller
  5. Thomas Kern & Felix Karisch
  6. Niclas Biste & Amrei Zinne
  7. Heiko Surmann & Florian Schirmbeck
  8. Tobias Krasnodembski & Leif Junius
  9. Martin Höser & Jana Gehlken
  10. Arne Nolte & Lou Nolte & Lutz Popp
  11. Peter Wattendorff & Ingo Herking

Einige Besonderheiten gibt es zu berichten:

  • Nach der Vorrunde wurde in drei Pools gespielt: 1-4, 5-8 und 9-11. Die beiden oberen Pools haben Halbfinale und Finale gespielt, der untere Pool nochmal alle Begegnungen untereinander. Insofern sind die Plätze 1, 5 und 9 Sieger ihrer Pools.
  • Aufgrund einer Erkrankung war Lutz Popp ohne Spielpartner – das Team von Arne und Lou Nolte hat sich aber bereit erklärt, ein Dreierteam zu bilden. Ich als Turnierdirektor war hier zunächst skeptisch… Wir hatten das schonmal, und dann wurde während eines Spiels gewechselt, möglicherweise aufgrund von Erschöpfung oder Passung mit dem Gegner, und das ist nicht so richtig fair… Wir haben jetzt als Regeln vereinbart, dass ein Spiel komplett von den gleichen Sportler:innen bestritten wird, und alle Teams haben das Recht, aus dem Dreierteam die Gegner auszuwählen (oder auf eine Wahl zu verzichten, was für höher gesetzte Team der Normalfall sein sollte). Außerdem wäre bei einer Verletzung eines Spielers das komplette Team ausgeschieden, da sonst wieder ein unfairer Vorteil entstehen würde – alle anderen Teams haben ja keine Auswechselperson!
  • Mit diesen Ausgestaltungen passte es gut, und mittlerweile überwiegt für mich die Freude, dass auch an dieser Stelle so eine sportliche Haltung da ist: wir wollen spielen, also ermöglichen wir durch solche Regelungen selbst bei einer DM die Teilnahme aller, die mitmachen wollen!
  • Das Team von Leif Junius (17 Jahre) und Tobias Krasnodembski (14 Jahre) vom TSV Schapen (Braunschweig) hat mit diesem Turnier erst ihr zweites bzw drittes Turnier bestritten. Für ein so – im doppelten Sinne – junges Team finde ich das Erreichen des mittleren Pools eine tolle Leistung! Das Niveau der Spielzüge und die immense Entwicklung seit dem letzten Turnier wurden mehrfach lobend erwähnt!
  • Einige Spieler und Gäste hatten Kinder dabei, und ich fand das zum Einen ganz zauberhaft (Sportveranstaltung als Familienzeit scheint mir viel schöner als Sportveranstaltung als Saufen oder Schreien), und zum Anderen waren so viele frisbeebegeisterte Kinder da, dass die Idee eines Jugendturniers aufgekommen ist – immerhin gibt es eine eigene Rangliste für Menschen unter 18, die bislang aus Deutschland nicht versorgt wurde! Sowohl in Münster wie in Braunschweig wie auch Bielefeld wächst aber vielversprechender Nachwuchs heran?! Dieses Vorhaben wird im Herbst beim Abteilungstreffen sicher besprochen.
Bildnachweis für alle Bilder des Beitrags: Peter Wattendorff