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Calls-Übung

In den letzten Trainings haben wir in Bielefeld ganz gute Erfahrungen mit einer Übung gesammelt, die ich gern im Blog vorstellen würde!

Hintergrund ist die Schwierigkeit von Escapes – genauer die Schwierigkeit, die Trockenübungen im Spiel anwenden zu können. Man kann tippen üben, man kann schnell rauswerfen üben, man kann sogar Escapes üben, aber trotzdem ist ein großes Problem, das man bei einem tatsächlichen Angriff mit 2 gut geworfenen Scheiben innerhalb von 1,5 Sekunden die richtige Entscheidung treffen soll, und das ist schwer. Die Übung möchte einen Zwischenschritt anbieten, indem auch schon entschieden wird, aber nur noch zwischen 2 Optionen.

Variante 1: Du / Ich

Das übende Team bekommt Angriffe serviert (wie immer bei Übungen ruhig nicht ganz so fiese Angriffe, also zum Beispiel lieber zwei Rückhandwürfe und ohne dass beide Scheiben extrem nah beieinander liegen).

Auf diese Angriffe wird in dieser Variante ohne Tipps reagiert, es gibt nur die 2 Kommandos:

  • „Du!“ – Back sagt an, dass Front zuerst fangen und werfen soll (Auch bekannt als: Go!).
  • „Ich!“ – Back sagt an, selber zuerst fangen und werfen zu wollen (Auch bekannt als: Melken!)

Bitte beachten: Wer zuerst an die Scheibe geht, zählt, also entweder Du oder eben ich. Nach einigen Übungsangriffen für beide Teams folgt ein tatsächliches Spiel mit ausschließlich diesen Kommandos.

Natürlich wird es Momente geben, in denen ein Tipp sinnvoller wäre – das ist ein wertvoller Erkenntnisgewinn dieser Übung! Es geht aber hier nicht darum, dass Du/Ich besser funktioniert als wenn man auch tippen dürfte, es geht um die Komplexitätsverringerung. Sonderregel: Wer tippt, beendet den Wechsel mit 2 Punkten für den Gegner. 🙂

Variante 2: Tipp du / Ich tippe

Im nächsten Durchgang wird stattdessen ausschließlich getippt! Wieder kann Back ansagen:

  • „Tipp du“ – Front soll tippen (und zählt seinen Tipp an)
  • „Tippe!“ – Back will selbst tippen (und zählt seinen Tipp an)

Auch hier geht es um die Komplexitätsreduzierung. Natürlich werden manche Tipps blödsinnig sein, aber man probiert jetzt mal aus, was man nur mit diesen zwei Kommandos erreichen kann. Das schöne ist, dass die Beobachtungsleistung eigentlich die gleiche wie in Variante 1 ist: Wessen Scheibe kommt ein bisschen eher? Oder präziser: Wer kann jetzt einfacher dafür sorgen, zuerst zu seiner Scheibe zu gehen?

Nach einigen Übungsangriffen empfiehlt sich auch hier ein tatsächliches kurzes Spiel, in dem nur mit diesen beiden Kommandos auf Angriffe reagiert werden darf.


Das schöne ist, dass diese 4 Kommandos tatsächlich auch als 4 Kommandos funktionieren, die man dann zur Verfügung hat: Geübt wurden sie in 2er-Grüppchen, aber ich kann mit genau diesen 4 Kommandos im Spiel alles kommunizieren, was ich so brauche: Wenn viel Zeit ist, die Kommandos „Du“ oder „Ich“ zum Fangen und Rauswerfen, bei wenig Zeit die beiden Kommandos zum Tippen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Kommandos in den Übungen unterschiedlich benannt sind (und eben nicht in der Tipp-Übung auch nur Du und Ich gesagt wird, obwohl das innerhalb der Übung reichen würde).

Variante 3: Ich / Ich tippe

Ursprünglich hatte ich nur Variante 1 und 2 geplant, und halte das auch für ein sinnvolles Training nur mit diesen beiden Ideen. Aus Jux haben wir dann noch die Variante ausprobiert, in der beide Spielenden jeweils 2 Kommandos sagen dürfen:

  • „Ich!“ – Ich will selber werfen und fangen, warte kurz. (Ich zähle selbst)
  • „Ich tippe!“ – Ich will tippen, warte auf meinen Tipp. (Ich zähle meinen Tipp an)

Das ist für Fortgeschrittene echt super interessant und funktioniert erstaunlich gut! Die Schwachstelle ist, dass bei knappen Angriffen unter Umständen beide Spielenden gleichzeitig ein Kommando sagen. Wir haben für diesen Fall festgelegt, dass dann Back’s Kommando vorgeht.

Der Vorteil dieser dritten Variante ist, dass die Entscheidungslast auf beide Spielenden gleichmäßig verteilt ist: Beide müssen gucken, ob die eigene Scheibe zuerst kommt. Ganz spannende Option, die tatsächlich die Komplexität dauerhaft auf 2 Kommandos runterbricht! So scheinen manche der amerikanischen Teams zu arbeiten, da wird wenig geredet bis auf ein „Ich“, würde ich aus manchen Videos denken.


Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass die 4 Kommandos aus den ersten beiden Varianten der Standard sind, den man als Back parat haben sollte, und dann ist es ein weiteres Schmankerl, wenn Front mitdenkt und manchmal „Ich“ oder „Ich tippe“ sagt, aber andererseits glaube ich mittlerweile, es gibt echt mehrere gute Call-Systeme! Probiert es mal aus!

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Nachbericht Taufkirchen Open 2024

Danke an Jana Gehlken für den Nachbericht!

Am 14./15. September versammelte sich die DDC-Gemeinschaft im schönen Taufkirchen bei München, um die Saison 2024 gebührend ausklingen zu lassen. Alle Augen waren dabei auf die Wettervorhersage gerichtet, die nach der Hitze der letzten Wochen abenteuerliche Verhältnisse ankündigte.

In diesem Jahr fand der Saisonabschluss wieder traditionell als Städtepartner-Turnier statt, was wie üblich zusätzliche Spannung durch ungewohnte Zusammensetzungen der Teams versprach. Eine große Beteiligung, vor allem aus dem Taufkirchener DDC-Pod, sorgte zudem für eine erfreuliche Mischung bekannter und neuer Gesichter. So traten schließlich insgesamt 10 Teams aus 6 Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein) und der Schweiz an.

Der Samstag zeigte sich entsprechend der Ankündigung kalt und nass. Bei Temperaturen um 6°C (gefühlt 2°C), Dauerregen und starkem Wind begannen die Spiele. Dabei trat in der Vorrunde zunächst jedes Team gegen jedes andere an, gespielt wurde ein Satz bis 21 Punkte. Da auf dem Sportplatz der Aufbau von fünf Courts möglich war, musste kein Team längere Pausen einlegen, was sehr hilfreich beim Warmhalten der Muskeln und des restlichen Körpers war. Darüber hinaus sorgten die lokalen Spieler sowie weitere Helfer*innen im Spielertunnel für einen trockenen Platz inklusive hervorragender Verpflegung. Diese reichte dabei von Energyfood über selbstgemachte Salate und Kuchen (Schoko-Johannisbeere!) bis zu orientalischer Kürbissuppe. Zusätzliche Wärme spendeten reichlich Tee und Kaffee sowie regelmäßig aufgefüllte heiße Wärmflaschen und ein Föhn. Mit dieser Unterstützung ging der erste Tag nach sieben Spielrunden ohne erfrorene Spieler*innen zu Ende. Trotz des zwischenzeitlichen Umsetzens der Courts konnte jedoch nicht vollständig verhindert werden, dass der Rasen nach den schweren Regenfällen in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Der Sonntag begann deutlich wärmer und vor allem trocken. Bei immer noch herausforderndem Wind wurden die letzten Spiele der Vorrunde bestritten und anschließend eine Rangliste der Teams erstellt. Die Teams auf den Rängen vier bis sieben sowie acht bis zehn spielten anschließend die Platzierungen aus (erneut jeder gegen jeden, ein Satz bis 21 Punkte). Die vier bestplatzierten Teams bestritten die Halbfinals (zwei Gewinnsätze bis 15 Punkte), wobei das Team auf Rang eins seinen Gegner wählen durfte. Zum Abschluss standen sich schließlich im kleinen Finale die Teams Thomas/Marc und Martin/Utz gegenüber. Das Aufeinandertreffen in der Gruppenphase hatten Martin und Utz für sich entschieden, diesmal setzten sich Thomas und Marc in einem sehenswerten Spiel durch.

Das große Finale (zu sehen auf Youtube) bestritten die Teams Malte/ Niclas und Ingo/ Reto. Das Publikum konnte ein hochklassiges Spiel in drei Sätzen verfolgen, welches starke Angriffe und Gegenangriffe mit teils mehrfachen Escapes (inklusive Doppeltips) bot. Am Ende konnten Malte und Niclas das Finale nach einem Rückstand von 0:1 mit 2:1 Sätzen für sich entscheiden.

So endete ein denkwürdiges Turnier. Vielen, vielen Dank an die Ausrichter*innen rund um Udo. Auch wenn es nächstes Mal schneien sollte, wir kommen wieder!

Platzierungen:

  1. Malte Berghäll (Bielefeld) & Niclas Biste (Taufkirchen)
  2. Ingo Heidenfelder (Taufkirchen) & Reto Zimmermann (Bern)
  3. Marc Pestonik (Berlin) & Thomas Kern (Heidelberg)
  4. Utz Spaeth (Potsdam) & Martin Höser (Pinneberg)
  5. Udo Kern (Taufkirchen) & Jan Müller (Bielefeld)
  6. Amrei Zinne (Bielefeld) & Florin Heering (Taufkirchen)
  7. Volker Kaufmann (Freiburg) & Gunther Kaufmann (Freiburg)
  8. Jana Gehlken (Pinneberg) & Daniel Seidinger (Taufkirchen)
  9. Nico Düvelmeier (Taufkirchen) & Timo Düvelmeier (Taufkirchen)
  10. Eric Weidenbach (Taufkirchen) & Jan-Christoph Jung (Taufkirchen) & Nico (Taufkirchen)
    & Zubin (Taufkirchen)
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Freiburg

Wow, in Freiburg entsteht ein neuer Pod, das ist ja total cool! Lustige Geschichte auch, ich erzähle sie rückwärts: Benno, der jetzt das Turnier ausgerichtet hat, hat im Herbst 2023 in Freiburg begonnen, seinen Ultimate-Leuten gelegentlich auch DDC vorzuschlagen, sodass dort gespielt wurde. Wir (also der Bielefelder Pod) kennen Benno schon, weil er in 2018 das FrühBisc-Turnier gemeinsam mit seinem guten Freund Fabse organisiert hat, und wiederum schon von vorher, als in 2015 in Köln bei den Disc Days Cologne mitorganisiert hat.

Das wiederum ist passiert, weil Fabse die von meiner Wenigkeit (Jan) übersetzten DDC-Regeln im Netz gelesen hatte. Wow hey, das ist doch fast wie beim Butterfly-Effekt. 🦋

Jedenfalls darf man gespannt sein, wer von den Freiburger:innen im Laufe des Jahres noch bei anderen Turnieren auftaucht, denn die DDC Connection Freiburg darf man durchaus als Erfolg werten! Acht Teams direkt beim ersten Durchgang, und ziemlich stark gemessen an der kurzen Trainingszeit für die meisten Teams. Die ersten beiden Plätze waren zwar mit Gästen belegt (das sehr starke Vater und Sohn-Gespann aus München/ Heidelberg auf der 1, gefolgt vom Bielefelder Team), aber ein Durchmarsch war das nicht – Die Halbfinale bspw. waren beide sehr spannend, und auch in der Vorrunde waren die Spiele spannend und häufig knapp!

  1. Udo Kern / Thomas Kern
  2. Amrei Zinne / Jan Müller
  3. Fabian Senger / Benno Kerkloh
  4. Henning Nover / Felix Wisser
  5. Volker Kaufmann / Inga Nägel
  6. Katja Weigl / Arne Groß
  7. Paul Kirch / Jonas Radke
  8. Andi Buser / Florian Schmidt

Sehr schön auch, dass Volker Kaufmann wieder aufgetaucht ist, der hatte vor 22 Jahren sein letztes Turnier in der Schweiz gespielt und war 1998 Deutscher Meister und in 2000 Vizemeister im DDC!

Die Ergebnisse sind bereits in der Weltrangliste eingetragen und in der Liste hier auf der Seite reflektiert.

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DDC European Open 2024

Oh mein Gott, was ist das denn noch für eine irre Nachricht so mitten in der Off-Season?! Aber ihr lest richtig:

Am 27.+28.07.2024 richtet die DDC-Abteilung des DFV mit Marc Pestotnik (Berlin) als Turnierdirektion eine Europameisterschaft aus. Details werden in den nächsten Wochen folgen, es gibt noch ein paar Dinge zu planen, zu kalkulieren und zu entscheiden. Fest steht jetzt schon der Ort: Die European Open werden auf den Flächen stattfinden, die zum Stadion Hansastraße gehören, hervorragend zu erreichen mit der M4.

Also: Tragt euch gern schonmal den Termin ein, das wird erwartungsgemäß ein Riesenturnier! 🙂

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Discival 2023 – Nachbericht

Dieses Jahr gab es schon das 11. Discival, diesmal mit 13 Teams und einem hohem Niveau durch das gesamte Feld!

Am Samstag wurden in 2 Pools die Vorrunden ausgespielt. Dabei spielten der A-Pool (7 Teams) und der B-Pool (6 Teams) jeweils bis 21 Punkte.

Am Sonntag begann der Tag dann mit Self Caught Flight. Traditionell bietet das Discival immer auch einen anderen Scheibensport an, zB Accuracy, Kanjam oder wie dieses Jahr Self Caught Flight. Allerdings war die Resonanz dieses Jahr ausgesprochen gering (nur jede 3. Teilnehmer*in hat beim SCF teilgenommen), da werden wir im nächsten Jahr nochmal in uns gehen. Gewonnen hat es überraschenderweise Nils Drescher aus Bielefeld, der wenig SCF-Erfahrung, aber offenbar viel Gespür für den Wind hat, mit 7,53 Sekunden zwischen Abwurf und einhändigem Catch.

Ab Mittag folgten dann die Platzierungsspiele (2 Gewinnsätze, bis 15 Punkte), bei der die Gewinner aus dem A-Pool gegen die Zweitplatzierten aus dem B-Pool spielten (und analog dazu 3 gegen 4). Für die unteren Plätze wurden die in den Vorrunden nicht gespielten Begegnungen zwischen den 5 Teams noch ausgespielt. Für die Endplatzierung galt dann die Bilanz aus allen Begegnungen.

Gewonnen haben die Favoriten, das starke auch international spielende Team aus Malte Berghäll und Marc Pestotnik. Die zweitplatzierten Ingo Heidenfelder und Utz Spaeth hatten der spielerischen Klasse ihrer Gegner nicht genug entgegenzusetzen. Die Gesamtplatzierung ist wie folgt:

  1. ? Marc Pestotnik & Malte Berghäll
  2. ? Ingo Heidenfelder & Utz Spaeth
  3. ? David Syring & Jan Müller
  4. Mark Püttmann & Amrei Zinne
  5. Udo Kern & Thomas Kern
  6. Hans Krens & Michiel van de Leur
  7. Nils Drescher & Stefan Böhme
  8. Jana Gehlken & Martin Höser
  9. Florian Schirmbeck & Heiko Surmann
  10. Lars Senska & Lutz Popp
  11. Pelo zur Mühlen & Felix Wegner
  12. Annette Georgi & Janis Jäger
  13. Klaus Sumowski & Sven Jansen

Das Discival war bereits im letzten Jahr ein C-Turnier (200 Punkte für den ersten Platz), da es das älteste und bedeutendste Turnier in Deutschland darstellt. Im nächsten Jahr wird es am 24.+25.08.24 stattfinden.

Am Freitag lief noch das Preplay-Event, das im Übrigen Marc Pestotnik und David Syring auf dem geteilten ersten Platz nach Hause fahren konnten, gefolgt von Utz Spaeth und Thomas Kern auf dem geteilten dritten Platz.


Wie immer war vor allem die Atmosphäre beim Turnier ein absoluter Traum. Dieses große DDC-Ereignis zieht fast alle deutschen Spieler*innen an, sodass Menschen aus Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen dabei waren, und auch wieder ein internationales Team aus den Niederlanden.

In diesem Jahr hat die DDC-Abteilung des DFV bei allen Turnieren eine Spiritwertung eingeführt, um Erfahrungen damit zu sammeln. Die Spirit-Sieger beim Discival waren Pelo zur Mühlen und Felix Wegner!

Die Auswertung zum Einsatz der Spiritwertung findet beim Novembertreffen der Abteilung statt. In jedem Fall ist der Spirit auch in diesem Jahr wieder hoch gewesen. Szenenapplaus des gegnerischen Teams nach tollen Aktionen (dieses Jahr zweimal im Turnierspiel ein erfolgreicher Triple-Tip!), gütliche Einigungen bei unklaren Situationen (Double oder Endangerment? Sagen wir 1 Punkt!) und ein freundlicher Umgangston prägen das Bild in der Bielefelder Radrennbahn genauso wie bei allen anderen deutschen Turnieren.

Wie jedes Jahr ein Blick auf die Statistik:

In orange die gewonnen Punkte an diesem Wochenende (Preplay und Hauptturnier).

Die gewonnen Punkte sind oft etwas verwirrend, da für die Weltrangliste nur die 10 besten Turniere zählen – insofern können durch die beiden Turniere des vergangenen Wochenendes bei verschiedenen Menschen unterschiedlich wertvolle andere Turniere aus den Top 10 fallen, sodass zB Lars Senska weniger Punkte dazugewinnt als Lutz Popp, obwohl beide zusammen angetreten sind und nur beim Hauptturnier mitgespielt haben: Für Lars fiel ein schon ziemlich gutes Ergebnis aus den Top 10 raus, für Lutz ein weniger wertiges Ergebnis.

In der deutschen Reihenfolge auf der Rangliste bewegt sich erst nach dem Treppchen etwas: Amrei Zinne erklettert die 4, Udo Kern und Thomas Kern springen auf die 7 und 8:

Noch interessanter ist die Entwicklung der internationalen Plätze:

Hier machen Marc Pestotnik und Utz Spaeth einen großen Satz nach vorn (Marc springt in die Top 25). Im unteren Bereich ist insbesondere David Syring zu bemerken – da er insgesamt erst 9 Turniere gespielt hat, zählen seine beiden guten Platzierungen vollumfänglich in seine Punkte, entsprechend im Sauseschritt düst er empor.

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Häufige Regelfragen

Immer wieder bei Turnieren gibt es Regelfragen, die nicht sooo oft ins Spiel kommen, aber wenn es dann spannend wird, will man es doch genau wissen. Dieser Artikel hier soll als Nachschlagemöglichkeit dienen!

Regelverstöße

Die 4 Regelverstöße, für die es Calls gibt, sind:

  • Travelling (mit der Scheibe laufen, also das Verlassen des Kreises von 1m Durchmesser unter der Hüfte beim Catch)
  • Linienfehler (eine Linie wird beim Wurf berührt)
    Aufgepasst: Berührt man nicht nur eine Linie, sondern das Aus, ist das kein Call, sondern sofort ein Punkt für das andere Team.
  • Stalling (mehr als 4 Sekunden warten, obwohl man die Initiative hat und auflösen müsste)
  • Winkel (Scheibe kommt zu steil auf)

Bei vom verstoßenden Team anerkannten Regelverstößen entscheidet das betroffene Team, ob es
(a) einen Regelverstoß verbuchen will und der Wechsel wiederholt wird oder
(b) die Scheibe zu ignorieren, die vom Regelverstoß betroffen war, und die andere Scheibe zu werten (passiert oft beim Winkelcall).
Beim dritten und jedem folgenden Regelverstoß mit Version (a) bekommt das betroffene Team sofort einen Punkt!

Die Calls spielen im deutschen Spiel eine untergeordnete Rolle, denn der Spirit ist stark! Anstatt direkt mit Calls um sich zu werfen ist es oft geboten, freundlich darauf hinzuweisen, dass ein Problem vorliegt. Gerade neuere Spieler*innen kennen diese Regeln oft nicht oder verstoßen unabsichtlich gegen sie.

Gefährliches Spiel

Gefährliches Spiel (eine Spielerin, die ihre Scheibe spielt, wird von einer schnellen Scheibe oberhalb des Knies getroffen) ist kein Regelverstoß im obigen Sinn, sondern führt direkt zu einer Wiederholung. Dies gilt nicht, wenn der getroffene Spieler sich in den Wurf hineinbewegt hat (ob absichtlich oder nicht ist egal).

Scheiben treffen sich in der Luft

Leider wurde in der Neuauflage der offiziellen Regeln von 1996 der Passus dazu gestrichen. In den Regeln von 1994 stand noch, dass die Scheiben danach das Problem des Teams sind, in dessen Court sie landen: Man muss sie fangen. Winkel oder Double-Regel zählen in dieser Situation nicht. Scheiben die im Aus landen verursachen keine Punkte.

Einfacher ist es, wenn man dann einfach wiederholt oder weiterspielt, Entscheidung der Teams. 🙂 So wird es z.B. beim Discival gespielt.

Winkelregel

Scheiben dürfen maximal in einem Winkel von 30° aufkommen. Das ist ganz schön flach! Die Winkelregel macht es möglich, Scheiben zu melken und zu tippen. Oft gibt es eine Spielkultur, dass auch steilere Scheiben bis 45° nicht gecallt werden, aber es ist wichtig zu betonen, dass es nicht darum geht, möglichst steile Scheiben zu werfen und sich ans Maximum ranzutasten – flache Scheiben ermöglichen erst, DDC zu spielen!

Die Winkelregel hat eine Ausnahme: Flache Roller (also Scheiben, die die vordere Courtlinie unter 2,5m passieren und sich vorwärts drehen, die also beim Aufkommen rollen). Die dürfen beliebig steil sein. Oft sind das die Burn-Scheiben, die vorne reingezimmert werden, während die Lead schön flach segelt.

Timeouts bei Turnieren

Pro Spiel kann man ein zweiminütiges Timeout nehmen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, ein Verletzungstimeout von 3 Minuten zu nehmen. Weitere Möglichkeiten gibt es nicht.

Gleichstand bei Turnieren

Gibt es beim Turnier Gleichstand zwischen Teams, geht man folgende Liste durch, um zu entscheiden welches Team weiterkommt:

  1. Am wenigsten Spiele aufgegeben
  2. Direkter Vergleich bei den Spielen zwischen den betroffenen Teams
  3. Punktedifferenz in den Spielen zwischen den betroffenen Teams
  4. Siege gegen Teams, die Plätze oberhalb der betroffenen Teams erreicht haben
  5. Punktedifferenz in den Spielen gegen Teams, die Plätze oberhalb der betroffenen Teams erreicht haben
  6. Punktedifferenz in Spielen gegen alle Teams im Pool
  7. Beliebige Methode, zu bestimmen durch die Turnierdirektion
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Die 11 Stufen des DDC

Udo Kern aus München-Taufkirchen hat ein hervorragendes Stufenmodell der Kompetenzen im DDC vorgeschlagen:

  1. Triff das Feld
    Jeder Wurf ins „Aus“ ist ein Punkt für das gegnerische Team. Konzentriere dich darauf, deinen Wurf im gegnerischen Feld zu platzieren.
  2. Fokussiere dich auf die ankommende Scheibe
    Schaue nicht deiner Scheibe hinterher, sondern sei wachsam und schalte nach dem Wurf sofort um auf „Fangen“.
  3. Zähle und kommuniziere laut und deutlich
    Zwei Scheiben zu „verarbeiten“ verlangt Kommunikation! Aber sie muss auch ankommen. Daher möglichst laute und deutliche Ansagen mit kurzen, eindeutigen Kommandos.
  4. Höre und vertraue auf deine(n) Partner:in
    Im Fokus auf die ankommende Scheibe vergisst man schnell die Welt um sich herum! Doch Punkt 3 hilft nur, wenn man jederzeit für den Partner;in ein „offenes Ohr“ hat und auf seine Kommandos entsprechend reagiert. Vertraue darauf, dass dein:e Mitspieler:in alles richtig macht und trage deinen Teil dazu bei – geht dein:e Partner:in zu einer Scheibe, laufe nicht hinterher, sondern fokussiere dich auf die andere Scheibe.
  5. Halte die Gegner:innen „hinten“
    Versuche durch hohe Würfe in das hintere Drittel die Gegner:innen am Angriff zu hindern bzw. deinem Team mehr Zeit für die Verteidigung einzuräumen.
  6. Halte die Stellung
    „Nach dem Wurf ist vor dem Catch“. Wenn du geworfen hast, decke / verteidige dein Feld. Harte, schnelle Angriffe werden gerne in ungedeckte Zonen geworfen – i.d.R. entscheidet das verteidigende Team durch sein Stellungsspiel, ob es angegriffen wird oder nicht!
  7. Hurry, don’t rush
    Je besser das Timing des Angriffs, desto kürzer ist die Reaktionszeit. Überhastete Würfe ins Aus sind oftmals die Folge. Arbeite daran, die Scheiben schnell, aber kontrolliert zu verarbeiten (fangen und werfen aus einer Bewegung / mit einem Griff).
  8. Timing geht vor Härte
    Wenn die „Lead“ der Mitspieler:in ins gegnerische Feld einschwebt, ist man oft versucht knallhart und unerreichbar den „Burn“ zu platzieren. Selbst wenn er durch die geringere Präzision nicht ins „Aus“ geht, ist es „nur“ ein Punkt. Wirft man den „Burn“ mit perfektem Timing fangbar, ist die Wahrscheinlichkeit zwei Punkte zu erzielen höher.
  9. Sei dir bewusst, wer Initiative hat und nutze es
    Wenn du Initiative hast, wirf deine Scheibe baldmöglichst zurück um dem gegnerischen Team Druck zu machen – ist kein Druckaufbau möglich, da schon eine Scheibe beim anderen Team ist, beachte Punkt 5. Wenn du keine Initiative hast und aus deinem Wurf kein Angriff entstehen kann, behalte die Scheibe und warte auf die Chance für einen Angriff. Wirfst du die Scheibe einfach „hinterher“ gibst du deinen Vorteil auf und die Gegner:innen werden dich angreifen!
  10. Fangen geht vor Schätzen
    Wenn du nicht sicher bist, ob eine Scheibe ins „Aus“ geht, fange sie! Die Chance, dass es ein Punkt gegen dich wird, ist hoch…
  11. Versuche jeden „Escape“
    Eine Scheibe „durchzulassen“ um ein „Double“ zu vermeiden kostet auf jeden Fall einen Punkt.
    Misslingt der „Escape“ und man kassiert ein „Double“ ist es „nur“ EIN Punkt mehr. Sollte der Escape jedoch gelingen, kann man daraus wieder einen Angriff kreieren und ggf. einen oder zwei Punkte machen. Außerdem lernt man bei jedem Versuch dazu – lässt man immer nur durch, wird man die Verteidigung nie lernen.

Ich finde das insbesondere didaktisch sehr hilfreich, um Trainings zu gestalten: Mit Anfänger:innen sollte ich zu allererst daran arbeiten, das Feld zu treffen und nicht der eigenen Scheibe hinterherzuschauen. Danach geht es ans Zählen und ans Hören dieses Zählens. Erst danach kann man über Positionen und Stellungsspiel sprechen usw. Ich finde das sehr gelungen und werde es sicher beim nächsten DDC-Workshop so nutzen!

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Von der Übung zu echten Escapes

Vor kurzem habe ich einen Einführungsworkshop in DDC gegeben, und wie so oft konnten die Teilnehmenden in den Übungen relativ flott die Kommandos umsetzen: 

  • Go = Front soll sich mit der zweiten Scheibe beeilen
  • Melk = Front soll mit der zweiten Scheibe warten
  • Tip = Front soll bis zum Tip warten und dann zügig verarbeiten

Dazu braucht es ja immer zwei Leute: Back muss den Call machen, Front muss es umsetzen. Wir haben einige Übungen für Front, aber Backs zu schulen ist nicht so einfach. Im echten Spiel muss man in wenigen Sekunden entscheiden, was gespielt wird, es mitteilen und dann umsetzen, das ist sehr schwer zu üben.

Schon länger hat Malte Berghäll, DDC-Beauftragter NRW, da gute Wahrnehmungsübungen zu entwickelt, und beim letzten Training haben wir noch zwei neue Varianten ausprobiert, die ich eingebracht hatte. Hier die Übungen:

1) Welche Farbe kommt zuerst?

Die Übung passiert mit zwei verschiedenfarbigen Scheiben. Ein Angriff wird geworfen, und Back muss nur sagen welche Scheibe zuerst kommt, gelb oder rot. 

Folgeübung oder Einstieg für erfahrenere Spielende: Back soll jetzt nicht mehr die Farbe sagen, sondern „Ich“ oder „Du“. 

Als finale Form dieser Übung sagt Back „Go“ oder „Melk“.

Das Schöne ist, dass die Situation dabei immer gleich bleibt, und nur die Ansagen komplexer werden. Erst ganz am Schluss verändert sich auch das Verhalten von Back und Front, und beide müssen tatsächlich etwas tun mit ihren Scheiben.

2) Back guckt von außen

Bei dieser Variante zu viert steht die Person, die Back üben will, außerhalb der Courts. Zwei andere fangen Scheiben, die vierte Person wirft sie. 

Hier muss Back zunächst rufen, wessen Scheeibe zuerst ankommt (Wahrnehmungsschulung ohne andere Anforderung), bzw. als noch leichtere Variante nur die Farbe.

Wenn das gut klappt, ruft Back Go oder Melk, je nachdem. Die anderen beiden haben dabei gleich Gelegenheit, Escapes zu üben. 

Nach 5 Angriffen kann durchgetauscht werden.

3) Tippen ist der Standard, sonst Go

Um Komplexität zu reduzieren, soll hier nicht mehr zwischen drei Szenarien (Go, Melk, Tip) entschieden werden, sondern es gibt eigentlich nur ein Szenario: tippen. Das ist bei stärkeren Teams auch tatsächlich der Fall, wenn ein Angriff mit zwei Scheiben kommt, wird das Timing wohl so gut sein, dass ein Tip nötig wird. Nur falls das mal so gar nicht passt, wird Go gerufen und Front beeilt sich.

Das heißt, ich wähle nicht mehr zwischen drei gleich starken Optionen, sondern ich bin nur wachsam für den Ausnahmefall. Das ist psychologisch betrachtet keine Entscheidung mehr, sondern eine Vigilanzaufgabe, und die geht im Kopf schneller!

4) Front zählt, Back macht einfach

Wenn Backs schon mehr Erfahrung haben, aber die Calls schwer fallen, kann diese Variante Stress rausnehmen. Front zählt ihre Scheibe ein, und Back entscheidet einfach selber, ob getippt wird, Zeit zum Werfen ist oder man lieber noch wartet. Oft passiert bei dieser Übung dann spontan doch ein Call in manchen Situationen, aber es gibt nicht mehr den Stress, dass man etwas sagen und gleichzeitig handeln muss.


Wie immer hoffe ich, dass diese Übungen hilfreich sind für euer Training!

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Nachbericht Saisonauftakt in München 2023

Endlich war es so weit, worauf sich DDC Deutschland schon seit dem Saisonabschluss 2022 gefreut hatte: die Eröffnung der DDC-Turniersaison 2023!

Traditionell eigentlich vom Münsteraner DDC-Pod ausgerichtet, wurde schon in 2022 entschieden, die Saison in 2023 in München starten zu lassen. Hierüber versprach man sich zum einen Impulse für die Weiterentwicklung der lokalen Spieler*innen, wenn sie zum ersten Mal „Turnierluft“ schnuppern konnten, zum anderen freuten sich die bereits erfahreneren Spieler*innen auf ein Kennenlernen und die Erweiterung der DDC-Familie.

Ein weiteres Novum war die Probe-Einführung des aus dem Ultimate Frisbee adaptierten “Spirit of the Game”- Awards, bei der sich die Teams nach ihren Spielen gegenseitig hinsichtlich Einstellung, Fairness, Spielfreude etc. bewerten. Dies soll der Entwicklung und Bekräftigung eines positiven Sportsgeistes dienen.

So fanden am Wochenende des 15./16. April insgesamt 8 Teams aus 5 Bundesländern samt eines Gastes aus Italien zusammen. Trotz ungemütlicher Wettervorhersage hatten die Spieler*innen Glück: Zwar gab es etwas Regen, es war kühl und der Untergrund durch Regenfälle der letzten Wochen aufgeweicht – doch blieb dieser vorwiegend spielbar, der angesagte Dauerregen blieb aus und der Wind überwiegend ok. Die lokale Helfer*innen Crew um DDC Urgestein Udo Kern sorgte zudem für eine trockene Turnierzentrale und das leibliche Wohl.

Gespielt wurde eine Vorrunde im “Jeder gegen Jeden” Format, in 2 Gewinnsätzen bis 15 Punkte. Hieraus wurden dann die Halbfinale und Finale der jeweils oberen und unteren 4 platzierten Teams ausgespielt.

Das Spielniveau in Deutschland steigt stetig, soviel lässt sich schon einmal sagen. Diverse Spiele gingen über die volle Distanz und forderten den Spieler*innen einiges ab. Die Münchner zeigten schon in ihrem ersten Turnier, dass mit ihnen in der Zukunft zu rechnen sein wird. Im Training geübte Würfe und Verteidigungsstrategien zahlten sich aus und sorgen für viele platzierte und im Feld landende Würfe sowie gelungene Escapes.

Die beiden herausragenden Turnierleistungen erbrachten die lokalen Spieler Ingo und Flo sowie die Bielefelder*innen Malte und Dave. Beide verloren insgesamt nur ein Spiel, jeweils gegeneinander und in drei Sätzen.

In einem wirklich hochklassigen Finale (s. Einbettung) samt guter Stimmung setzte sich das Bielefelder Team denkbar knapp, doch verdient, im dritten Satz mit 16 zu 14 durch. Glückwunsch!

Beglückwünschen konnte man die Bielefelder auch dazu, dass sie sich den Spirit Award sicherten. Hervorzuheben war hierbei, dass sich tatsächlich das gesamte Spieler*innenfeld durch überdurchschnittlich positive Einstellung und Sportsgeist auszeichnete – eine tolle Werbung für den Sport.

Vielen Dank noch einmal an das Ausrichter*innen Team. Wir kommen gerne wieder!

(Artikel von Marc Pestotnik)
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Saison 2023 rückt näher!

So langsam ahnt man, der Winter wird nicht immer bleiben. Die Website hat ein neues Theme verpasst bekommen, und die geplanten Turniere sind eingepflegt!

DatenOrtTurnier
15.+16.04.2023MünchenSaisoneröffnung
10.+11.07.2023BerlinDiscs over Berlin
Juli (tbc)MünsterTurnier Nullacht!
26.+27.08.2023BielefeldDiscival
Oktober (tbc)NRWStädtepartnerturnier

Noch gibt es nicht für alle Turniere eine Veranstaltungsseite, aber das folgt in den nächsten Tagen!