Malte Berghäll, DDC-Beauftragter NRW, hat eine extrem nützliche Übung entwickelt, um die Front-Spielenden lebensnah auf Escape-Situationen vorzubereiten.
Klassisch ist ja die normale Escape-Übung: Eine Person wirft beide Scheiben, und ein Team im Court muss escapen. Meist sagen wir zur Übung vorher schon an, welches Szenario passieren soll, also „Go“ (die zweite Scheibe wird zuerst verarbeitet“), „Melken“ (die erste Scheibe wird zuerst verarbeitet“) oder „Tippe“ (die Scheiben kommen zeitgleich, Back tippt).
Die Übung von Malte bringt dieses Training durch ein weiteres Herunterbrechen näher an die Realität.
3 Personen: 1 Person wirft von der Seitenlinie eines Courts. 1 Person ist Front und verarbeitet die Scheiben im anderen Court und wirft sie dann zur dritten Person.
Dabei werden 4 Szenarien nacheinander verarbeitet. Die Person außerhalb des Felds simuliert in jedem Szenario Back und gibt dadurch den Rahmen für die übende Front-Person vor.
Go
Im Go-Szenario muss Front sich beeilen. Back (also in dieser Übung die werfende Person) zählt deshalb die imaginierte zweite Scheibe mit „3-2-1-Catch“ so an, dass Front sich beeilen muss. Geworfen wird dann eine Leadscheibe, denn Front würde hier die erste Scheibe werfen.
Das ist schwierig! Schnell verarbeiten, aber eine langsam fliegende Scheibe losschicken!
Melken
Hier muss Front Zeit schinden. Back zählt den Wurf der imaginierten Scheibe an mit „3-2-1-Raus“ an. Front darf erst fangen, wenn Back seine Scheibe losgeworfen hat.
Wenn Back das nicht schafft, darf Front gar nicht fangen, muss also die tatsächlich geworfene Scheibe fallenlassen!
Geworfen wird dann eine Burn, um den Angriff zu simulieren.
Tippe
Back will tippen und zählt für die imaginierte Scheibe den Tipp an: „3-2-1-Tippe… High… Catch“. Front will zwischen Tippe und Catch die eigene Scheibe fangen und als Lead wieder loswerfen, um einen Gegenangriff einzuleiten.
Tipp du
Hier muss Front die eigene Scheibe tippen. Dabei sollte sie ebenfalls „3-2-1-Tippe… High… Catch“ zählen. Back ruft hier nur „Raus“, sobald die imaginierte Scheibe geworfen wurde. Vorher darf Front nicht fangen! Geworfen wird dann eine Burn.
Die Übung zoomt ganz wunderbar rein in die Aufgabe von Front, was im Unterschied zu regulärem Escape-Training den Vorteil bietet, glasklar zu sehen, was die Aufgabe ist. Außerdem gibt es weniger Fehlerquellen, als wenn tatsächlich zwei Scheiben fliegen und zwei Personen korrekt reagieren müssen.
Nach 5 Durchgängen jedes Szenarios rotieren die Rollen: Der Werfer wird zu Front, Front wird zur Fängerin, die Fängerin wird zum Werfer.